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Deep Talk

Nein, kein coming of age Beitrag, obgleich das Blog jetzt schon Fünf Jahre alt ist.
Sondern eine Fortführung zu den Lernstrategien.

Grob gesagt gibt bzw gab es wenn mann Marton/Säljö und Svensson folgt zwei Herangehensweisen an das Lernen. Deep und surface approach, oder auch holistic und atomistic approach. Ich will nur kurz resümieren was dies bedeutet. Bezogen auf den Umgang mit Texten im Studium haben Marton und Säljö untersucht, wie die Studierenden mit den Materialien umgehen. Dabei kristallisierte sich eine Gruppe heraus, die sich sehr auf Details fokussiert hat und versucht hat die Daten im Text möglichst exakt zu erinnern, um Sie später wiedergeben zu können. Dabei stellte sich dann allerdings heraus, dass diese Studierenden dies nicht wirklich gut konnten. Dies wurde surface approach (to learning) genannt bzw. von Svensson später atomistic. Das Verlieren in den Details führt also scheinbar dazu, dass die die Einzelheiten eher als zusammenhangslose Wissensinseln ähnlich wie sinnfreie Phrasen ohne jeglichen persönlichen oder emotionalen Bezug versucht wurden zu speichern. Der holistic bzw. deep approach hingegen zeichnet sich dadurch aus, dass die Studierenden weniger versucht haben die Einzelheiten möglichst exakt zu memorieren sondern sich auf die Zusammenhänge und ihre persönlichen Bezüge zu den Fakten zu konzentrieren. Daraus resultiert ein spannender Effekt. Durch die Auseinandersetzung mit dem Text als Ganzes konnten diese Studierenden die Fakten besser erinnern als die atomistic Gruppe. Dabei ging es aber nicht um den exakten Abruf der Daten, sondern um eine Rekonstruktion aus dem Zusammenhang heraus. Beispielsweise kann dies eine bestimmte Zahl sein, die recht groß ist. Als reine Zahl, fällt es ggf. schwer sich diese exakt zu merken. In einem Zusammenhang, in dem nicht die exakte Zahl sondern eine Bewertung der Zahl ausreichend ist, um diese zu merken fällt es einfacher diese später abzurufen. Als beispiel führen Marton und Säljö hier eine Zahl wie die Wirtschaftsleistung eines Landes an. Als Zahl eher eine lange Folge an Ziffern. Im Kontext aber ist die Exaktheit nicht mehr so relevant, sondern eher ob es ein hoher oder ein niedriger Betrag für ein Land ist. Darüber lässt sich ein ungefährer aber hinreichend genauer Betrag für eine Diskussion ableiten.
Wissen als Inseln erschwert also ggf. das Lernen und das Verwenden von Wissen, wenngleich Wissen oder auch Detailverliebtheit situationsabhängig nicht zu umgehen ist. Es ist also auch Metawissen über das eigene Lernen, sollten einen das nächste mal irgendwelche Wissenschaftler bitten einen Text zu lesen. 😉

Ich finde es ist eine spannende Ausgangssituation, um auf den Konnektivismus von George Siemens zu schauen und wie verstreutes, Netzwerkartiges Wisesn mit diesen beiden Ansätzen zu vereinbaren ist.

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Du sollst weitere Blogs neben mir haben. Polyblogging.

Ich will nur kurz darauf hinweisen, dass es neben diesem Blog noch einen weiteren gibt. Nämlich https://www.readylearnerone.de Dort geht es um Bildung und die Digitalisierung. Alles ein wenig angelehnt an das Buch Ready Player One. Das wochten wir sehr gern. Dort schreiben meine Kollegin Eva Glade, Janina Burger und ich, in eher unregelmäßigen Abständen.
Zudem hat Eva Glade auch gerade ihr persöhnliches Blog gestartet. Zu finden unter https://evaglade.com