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Kompetenz

[Zitat] zur Kompetenz

Mir sind mal wieder mehr Kompetenzen über den Weg gelaufen als natürlicher Weise auftreten würden. Daher mal ein Zitat zum Thema:

„Wir machen somit eine grundlegende Unterscheidung zwischen Sprachkompetenz (competence; die Kenntnis des Sprecher-Hörers von seiner Sprache) und Sprachverwendung (performance; der aktuelle Gebrauch der Sprache in konkreten Situationen). Nur in der im vorangegangenen Abschnitt postulierten Idealisierung kann die Sprachverwendung als direkte Widerspiegelung der Sprach-Kompetenz aufgefaßt werden, in Wirklichkeit besteht ein so direktes Verhältnis offensichtlich nicht“

Chomsky, N. (1972): Aspekte der Syntax-Theorie. Frankfurt am Main. S.14

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Bildung Kompetenz

[Zitat] zu Kompetenz

Ich bin ja von gestern. Daher stöber ich gerne mal im Archiv von Zeitschriften. Heute mal REPORT – Zeitschrift für Weiterbildungsforschung in der Ausgabe I/2013, denn es geht um das Thema Kompetenz. Das ist ja ein Thema von dem ich mich nicht so recht trennen kann. Wobei, davon trennen? Eher kann ich mich nach wie vor nicht so richtig damit anfreunden. Unterstützung dahingehend zu finden ist nicht so einfach, steigen doch viele einfach darauf ein, auch wenn sie das Wort manchmal nur übernehmen, um es – wie im Falle Amazon – nur als Buzzword einzusetzen. Ich will auch gar nicht dagegen wettern. Viel mehr bin ich weiterhin für einen kontroversen Diskurs. Beispielsweise erwarte ich mir vom DQR nach wie vor irgendwie ein riesen Chaos, ohne ein fundiertes Kompetenzkonzept. Wie auch immer, in besagter Zeitschrift bin ich heute auf folgendes Zitat gestoßen. Ich Ein spannender Beitrag, der insgesamt einige meiner diffusen Bedenken zum Thema Kompetenz auf eine ganz andere Weise aufgreift als ich bisher darüber nachgedacht habe:

Weder ist Wissen eine Ursache für Können, noch ist Kompetenz eine Ursache für Performanz, sondern „Wissen“ und „Kompetenz“ sind Begriffe oder Vorstellungen, mit deren Hilfe wir nicht nur Können bei anderen oder im Allgemeinen erkennen, sondern auch uns selbst einer bestimmten Denk- und Handlungsfähigkeit bewusst werden und sie unserem Selbst zuschreiben können: „Ich weiß, wie es geht“ oder „ich weiß, warum mein Handeln sinnvoll/richtig ist“. Kompetenz ist folglich eine Dimension des (Selbst-)Bewusstseins.

Langemeyer, Ines. Grundzüge einer subjektwissenschaftlichen Kompetenzforschung. In: REPORT. Zeitschrift für Weiterbildungsforschung. 1/1013. 36. Jahrgang. 2013. S. 19

Das Schöne ist, die Zeitschrift ist, da jetzt die 12 Monatige Sperrfrist abgelaufen ist, frei unter obigem Link herunterladbar.

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Kompetenz Persönliches

Bericht: Mein erstes Telefoninterview – Buzzwords, Marketing und Wissenschaft

Ich kam vor kurzem in den Genuss eines Telefoninterviews durch amazon. Es ging um eine Stelle für die meine Bewerbung in Betracht gezogen wurde.
Es war mein erstes Telefoninterview und mich begleitete doch eine gewisse Nervosität.
Seit ich um diesen Termin wusste hatte ich mich gefragt ob amazon wohl mal auf mein Blog geschaut hat. Immerhin hatte ich die Adresse auch in meinen Unterlagen untergebracht. Und tatsächlich wurde dies auch gemacht. Das finde ich durchaus positiv, zeigt es doch, dass man sich mit den Bewerbungen auseinander setzt.

Ein wenig zurück im Blog findet sich auch ein Artikel mit dem Titel „amazon und kompetenz“. Dort störe ich mich an der Verwendung des Begriffs Kompetenz auf der Homepage von amazon.de, bzw. frage ich mich,  wie amazon in einem Telefoninterview meine Kompetenzen herausfinden will, wie sie es ja dort selbstbewusst anpreisen. Entstanden ist dieser Beitrag, nachdem man mir eine Absage gesendet hatte, die zweite insgesamt. Dann bekam ich einen Anruf. Es gäbe doch noch eine offene Stelle, man würde gerne ein Telefoninterview mit mir machen.

In dem ca. 45 minütigen Gespräch wurde der Fokus insgesamt 20 Minuten auf meinen knappen Blogeintrag gelegt. Hab ich da etwa einen Nerv getroffen? Die Kompetenz von amazon in Frage gestellt?
Zuerst wurde versucht sich von hinten an das Thema Blogeintrag anzunähern. Ob ich schon mal etwas ins Netz gestellt hätte, was ich bereue? Was ich davon halte sich bei einem Unternehmen zu bewerben und gleichzeitig an diesem öffentlich Kritik zu üben.
Es gelang meinem Interviewer nicht seine Absicht zu verbergen, was ihm dann auch schnell auffiel. Sofort verkündete er „mit offenen Karten zu spielen“. Also wurde munter über Kompetenz geredet. Was das sei und so weiter. Mein Blick auf das Thema passte anscheinend nicht so gut in das Konzept von amazon. Fähigkeiten und Möglichkeiten situationsgerecht zur Problemlösung einsetzen sagte ich in etwa. Quasi unverzüglich schmetterte mir die Frage entgegen ob ich der Meinung wäre, dass das mehr Menschen verstehen würden wenn ich Fähigkeiten und Möglichkeiten auf die Homepage schreiben würde.
Nein, der Meinung bin ich nicht. Aber ich würde den Anspruch an solch eine Aussage anlegen zumindest etwas akkurater zu sein und nicht einfach aus Marketinggründen Kompetenz als Buzzword einzusetzen. Wie auch immer, mir wurde versichert die Recruitingabteilung habe sich dabei etwas gedacht. Nun dann, brauche ich dazu ja auch nichts mehr zu sagen, ist ja alles gut wie es ist.

Kurz darauf drängte man mir bereits ein Zwischenfazit an, bei dem das Interview bereits ein Ende hätte finden können: Ich solle wirtschaftlicher denken. Die Industrie ticke nun mal anders als die Wissenschaft. Wirklich? Mir war nicht klar, dass die Industrie deshalb auch auf inhaltlich dünnem Eis Marketingpiruetten drehen muss, bzw. dass sie es nicht schafft meine demnach ja unsinnige Kritik zu ignorieren.

Für mich bleibt die Verwunderung über das Gespräch und die darin investierte Energie seitens amazon. Wurde doch letztlich nichts erreicht. Amazon fühlt sich bestätigt in der Vorgehensweise und versucht mit heißer Luft mehr Marketing zu betreiben. Es reicht also schon eine kleine Spitze aus, um solch ein Unternehmen aus der Reserve zu locken. Vermutlich gab es die Stelle wegen der man mich anrief nie. Mir hätte eine sachliche Debatte mehr Spaß gemacht, ohne mich in einer vermeintlichen Bewerbungssituation wie ein beleidigter Teenager anzuzicken.

Spaßiger Weise kam kurze Zeit später das Dossier in der Zeit mit einem sehr passenden Titelblatt zu Industrie und Wissenschaft heraus. Wie passend.

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Kompetenz Netz

amazon.de und Kompetenz

Heute bin ich auf der Jobrecherche unter anderem über Amazon gestolpert. Amazon beschreibt das Bewerbungsverfahren recht genau. Das finde ich ja eigentlich ganz schön und war schon ganz beeindruckt ob des planvollen Vorgehens. Bis ich den Punkt „Was verstehen wir unter Kompetenz“ hier fand.

Amazon sieht das nämlich auf folgende Weise:

Als Kompetenz bezeichnen wir eine bestimmte Qualifikation, ein bestimmtes Wissen, besondere Fähigkeiten oder Verhaltensweisen.

Im weiteren meint Amazon diese Kompetenzen durch ein strukturiertes Interview herausfinden zu können um so ein Höchstmaß an Objektivität und Vergleichbarkeit zu erzielen.

Ich kenne zwar Amazons Zahlen und „Erfolge“ mit dieser Methode nicht aber sie haben da sicherlich ein sehr akkurates Instrument in einem sehr akkuraten Feld bei einer extrem akkuraten Definition am start.

via http://amazon-operations.de/