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Technik

Anonabox – spannende Hardware aber unterstützungswürdig?

Ich verfolge Kickstarter Projekte ja nur, wenn sie mir in meiner Timeline in irgendeiner Weise auffallen. Also eigentlich keine.
Die Anonabox fiel mir aber auf. Sie ist klein, wird via MicroUSB mit Strom versorgt und soll automatisch eine Verbindung zum TOR Netzwerk herstellen um die Identität des Nutzers zu verschleiern.

Im Grunde habe ich gerade andere Dinge zu tun, aber da ich momentan jeden Tag drölf bis 100 Spam Meldungen vom Blog lösche dachte ich, kann ich auch mal was hier einstellen, was ich interessant finde. Eben die Anonabox (Übrigens, wer ne anonyme Wegwerf E-Mail Adresse braucht, das hab ich beim vertippen gefunden: anonbox – CCC )
Die Idee finde ich prima. Und so aus Prinzip würde ich das auch einfach nutzen. Aber wie so oft gibt es auch Kritik, welche durchaus erheblich ist. Kontrolle über die Hardware zu haben hat ja auch was mit möglichen Backdoors zu tun. Auch wenn die Fälle die ich mitbekommen habe keine Hardwarebackdoors waren.

Ist die Anonabox nun unterstützenswert? Ich sage ja und finde die eindrucksvollen Zahlen zeigen es auch. Allerdings steht nun dieser Hardwarevorwurf im Raum. Was meint Ihr? Ich freue mich über Kommentare die ich endlich mal entspannt freigeben kann.

(Funfact: During the writing of this tiny article, 5 spam comments were filtered by antispambee. Whats wrong with you bots?)

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Linux Technik

[Arch] auf dem Thinkpad – Lüftersteuerung

archey

So, nach einer Woche Benutzen des Notebooks mit Arch scheint heute endlich ein Problem gelöst zu sein, welches nicht ganz unwichtig ist. Die Lüftersteuerung.
Scheinbar habe ich eines der wenigen ThinkPads, welche nicht von Programmen wie tpfand unterstützt werden.
Zudem ist die Hybridgrafik scheinbar ein ein Problem, denn wenn die ATI Grafikkarte eingeschaltet ist und nicht die integrierte Intelgrafik, dann reagiert die Lüftersteuerung nicht. Es gibt keinerlei Änderung der Drehzahl. Obendrein wird die Drehzahl nicht angezeigt. Immerhin die Temperaturen scheinen zu stimmen.

sensors
acpitz-virtual-0
Adapter: Virtual device
temp1:        +38.0°C  (crit = +120.0°C)

thinkpad-isa-0000
Adapter: ISA adapter
fan1:           0 RPM

coretemp-isa-0000
Adapter: ISA adapter
Physical id 0:  +54.0°C  (high = +86.0°C, crit = +100.0°C)
Core 0:         +54.0°C  (high = +86.0°C, crit = +100.0°C)
Core 1:         +53.0°C  (high = +86.0°C, crit = +100.0°C)

pkg-temp-0-virtual-0
Adapter: Virtual device
temp1:        +54.0°C sensors

Immerhin scheint es Abhilfe zu schaffen, die ATI Grafikkarte im BIOS zu deaktivieren und die treiber auf die blacklist zu setzen.
Nach einem Reboot ändert der Lüfter jetzt seine Drehzahl. Mal sehen wo die Grenzen der integrierten Grafikkarte liegen.

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Linux Technik

[Arch] auf dem Thinkpad – Endlich [Update]

Screenshot

Endlich, endlich. Die Erkältung genutzt, um Windows vom Notebook herunterzuwerfen und dafür ein verschlüsseltes Archlinux zu installieren.
Insgesamt hat das gut funktioniert. Auch wenn doch noch einige Sachen offen bleiben. Schwierig war vor allem mich von der bekannten Struktur mit mehreren Partitionen, welche einzeln verschlüsselt sein sollten zu verabschieden. Es funktioniert leider nicht wirklich gut root und home in eigene Partitionen zu legen und diese per Passphrase beim booten nacheinander zu entsperren. Meistens wurde nur die Passphrase für die root Partition abgefragt und anschließend ging es nicht weiter. Somit bin ich auf die weit verbreitete, mir aber nicht so geläufige, Variante mit LVM umgestiegen. Somit sieht die Plattenorganisation in etwa so aus:

+————————————+
|-> hda |
|–> hda1 –> /boot |
|–> hda2 –> /efi |
|–> hda3 –> LVM //Verschlüsselt |
| +–> rootvol |
| +–> homevol |
| +–> datavol |
+————————————+

Beim booten muss somit nur hda3 mit der Passphrase entsperrt werden. Vorteilhaft ist, dass die Partitionen im LVM leichter zu verändern sind. Stellt sich bspw. die Datenpartition als obsolet heraus kann ich diese einfacher entfernen und home vergrößern.
Weitere Vor- und Nachteile müssen sich im Laufe der Zeit noch zeigen.

Dank dieser Anleitung und diversen Seiten aus dem ArchWiki habe ich jetzt ein bisher gut Funktionierendes System inklusive Gnome laufen.
Vor allem die Postinstallations Anleitung im Bereich Xserver etc. hat gut geholfen um ein sauber laufendes System zu haben.
Das einrichten des Systems nach meinen Wünschen ging dann auch ziemlich fix. Ein paar besonderheiten des Thinkpads ließen sich einfach mit kurzen Suchen im Wiki lösen. Beispielsweise besitzt das Gerät einen Trackpoint samt zusätzlicher Mausbuttons sowie ein Touchpad. Beides funktioniert inklusive Scrollen via Trackpoint. Das Touchpad wirkt sogar sensibler und direkt denn je.

Bei der Installation der Grafiktreiber war ich mir nicht so sicher. Denn das Notebook besitzt eine hybride Grafikkarte bzw. Grafikkarten:

00:02.0 VGA compatible controller: Intel Corporation 2nd Generation Core Processor
Family Integrated Graphics Controller (rev 09)
01:00.0 VGA compatible controller: Advanced Micro Devices, Inc. [AMD/ATI] Whistler
[Radeon HD 6630M/6650M/6750M/7670M/7690M] (rev ff)

Auch dazu gibt es eine Lösung aus dem Arch User Repository (AUR). Es sind erstmal beide Open Source Treiber installiert und ein Script sorgt per Konsolenbefehl für das Umschalten:

vgaswitcheroo_start.sh bzw vgaswitcheroo_stop.sh

Ob das wirklich funktioniert muss ich erst noch herausfinden. Da ich das Notebook selten ohne Kabel benutze bzw. dieses nie weit weg ist ist mir das vorerst egal. 720p Youtube Videos laufen jedenfalls ohne zu ruckeln und die grafischen Spielereien von Gnome auch.
Jetzt gilt es mal ein wenig weiter zu testen und zu schauen wie gut sich Archlinux mit dem Rollingrelease auf einem Notebook bewährt. Ggf. Mache ich noch CrossoverOffice drauf und installiere MS Word. Dann bin ich komplett unabhängig von Windows als Betriebssystem, auch wenn weiterhin MS vorhanden ist. Mit anderen Winowmanagern z.B. tiling windowmanagern à la Openbox, Herbstluftwm etc. teste ich ggf. auch noch etwas rum. Aber ich mag Gnome. Vermutlich bleibe ich sowieso dabei.

[UPDATE]

Es stellte sich heraus, dass der ATI Treiber irgendwie die Lüftersteuerung blockiert. Was logischer Weise nicht gut ist. Das deaktivieren des Treibers und auch der Hybridgrafik im BIOS haben Abhilfe geschafft. Schade eigentlich, aber das Teil funktioniert auch so ganz gut.

[/UPDATE]

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Raspberry Pi Technik

[Rezension] Raspberry Pi für Einsteiger

Der Raspberry Pi kann seine Herkunft als kleiner Computer zum Lernen nicht verbergen. Warum sollte er auch? Es würde zwar für sich genommen schon an Fähigkeiten für einen kleinen Computer reichen, aber er hat auch noch so viel mehr drauf. Von einem Einsteiger Buch erwarte ich also eine Menge über die Hard- & Software lernen zu können.
Aber Raspberry Pi für Einsteiger ist kein Lehrbuch, sondern ein Buch für Interessierte, die einen Raspberry Pi kaufen wollen oder bereits einen besitzen und sich ein größeres Bild von dem kleinen Gerät machen möchten.

Raspberry Pi für Einsteiger Cover

Bei Raspberry Pi für Einsteiger von Matt Richardson & Shawn Wallace aus dem O’Reilly Verlag geht es vor Allem darum Grundlagen zu lernen. Es wird ein vollständiger Rundumschlag in allen relevanten Bereichen gemacht: Zum Raspberry Pi selber, zu Linux, zu Python (in Kombination mit dem Web), zur graphischen Programmiersprache Scratch (link), zur Konnektivität mit Arduino, zur GPIO Schnittstelle und zur Peripherie wie Webcams für den Pi.

Zuerst geht es allgemein um die Hardware. Genau der richtige Einstieg. Es werden die Unterschiede der Versionen des Pi beschrieben sowie alle LEDs etc. erklärt. Anschließend geht es direkt an das Eingemachte, das Betriebssystem. Auf dem Pi läuft Linux, und da das nicht jedem User bekannt ist gibt es gleich eine Kurzeinführung in das OS. Besonders gefällt mir, dass die Ordnerstruktur von Linux anschaulich gemacht wird. Auch das Rechtesystem kommt nicht zu kurz. Einige der genannten Linuxbefehle und der Umgang mit einer Konsole sind grundlegend für den Umgang mit einem Computer ohne Monitor und für ein tieferes Verständnis von Computern. Ich stimme den Autoren zu wenn Sie behaupten, dass es nicht schadet diese Befehle zu lernen.

Anschließend werden die verschiedenen Programmiersprachen thematisiert. Shell Skripte, Python sowie Scratch. Ich persönlich gehöre nicht gerade zur Fraktion der Programmierer. Dennoch, Shell Skripte schreiben zu lernen steht aber schon seit einiger Zeit auf meiner To-Do-Liste. Hier ist das Buch mal ein guter Anreiz um etwas zu beginnen, denn genau dazu gibt es den Pi. Auch die Einführung in Python macht Lust auf mehr. Es könnte, je nachdem wie groß das geplante Projekt ist, auch nötig sein via Python diverse Funktionen zu realisieren oder anpassen zu müssen.
Auch das Framework pygame wird erwähnt. Pygame ist für mich vorerst nicht interessant. Aber aus der Bildungssicht betrachtet ist es natürlich super auch auf die Tatsache einzugehen, dass man es nicht immer nur mit drögem Output auf der Kommandozeile zu tun hat, sondern auch etwas grafisches ausgeben lassen kann. Wer plant ein externes Display (keinen Monitor) an den Pi anzuschließen soltle sich diesen Abschnitt mal anschauen.

Mit der grafischen Programmiersprache Scratch ist ein schönes Beispiel gewählt worden. Denn, wie eingangs erwähnt, ist der Pi ja eigentlich ein Computer zum lernen. Erdacht und gebaut, um in Schulen eingesetzt zu werden. Die Programmiersprache Scratch ähnelt nun wenig der Syntax herkömmlicher Programmiersprachen, sondern kommt grafisch daher und richtet sich somit vor allem an Lernende, die gerne einen Bogen um Syntax machen bzw. vor allem die Logik lernen wollen. Somit wird das Buch hier auch dem Bildungsidee des Pi gerecht.

Nach dem kurzen Abschnitt zu Pi mit dem Arduino Board geht es schließlich auch um die GPIO Schnittstelle, welche für viele Hardware Hacks wichtig ist. Anhand einfacher elektrischer Schaltkreise wird die Programmierung der Schnittstelle veranschaulicht. Hierzu ist einiges an zusätzlichem Material notwendig. Nichts davon ist wirklich Raketenwissenschaft, sondern einfach beim Elektronikhändler des Vertrauens zu erhalten.
Um die GPIO Schnittstelle auch noch weiter benutzen zu können wird auch die Verknüpfung zu Python hergestellt. Somit sind fast alle Grundlagen gelegt, um mit dem Pi einiges anstellen zu können.
Abschließend wird noch auf den Einsatz von Webcams sowie Python in Kombination mit dem Internet eingegangen. Beides auch spannende, aber für mich bereits recht spezialisierte Bereiche, die ich vorerst außen vor lasse. Mit Python und GPIO bin ich vorerst genug beschäftigt, von den ganzen Serverprojekten ganz zu schweigen.

Ich finde Raspberry Pi für Einsteiger ein tolles kleines Buch um in die Welt und die Möglichkeiten des Raspberry Pi einzusteigen. Es lässt fast nichts aus und kommt optisch auch ganz hübsch sowie aufgeräumt daher.

Ich hätte mir noch ein paar mehr Beispiele für kreative Projekte und Einsatzmöglichkeiten, die schon mit einem Pi umgesetzt wurden, gewünscht. Allerdings, wer das Buch und ggf. auch schon einen Pi in der Hand hält, wird sich auch schon im Netz einige Ideen angeschaut haben. Außerdem sind am Ende von jedem Kapitel immer nützliche Links um sich tiefer gehend zu informieren.

Mit einem Raspberry Pi zu arbeiten ist in Teilen auch hacken. Irgendwer findet immer eine neue Möglichkeit den kleinen Computer auf neue Weise einzusetzen und um dafür einen Einstieg zu finden ist dieses Buch hervorragend geeignet.

Wer also von der kleinen Wunderkiste gehört hat und sie Einsetzten will, findet hier alles was er braucht um sich tiefer in die Materie einzuarbeiten.