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Webartikel mit dem E-Book Reader Nook Simple Touch in den Lese-Workflow integrieren

Seit einiger Zeit besitze ich den Nook Simple Touch von Barnes & Noble und lese darauf überwiegend eBooks. Allerdings brachte mir Daniel / Aircoholic die Idee näher den E-Book Reader auch für andere Inhalte einzusetzen.

Nook

Die Besonderheit am Nook ist, dass er nicht wie viele andere Geräte mit einer Linux Distribution läuft, sondern mit Android 2.1. (Schon klar, basiert auch auf dem Linux Kernel aber darum geht es nicht.)
Zu Android 2.1 gibt es genug Möglichkeiten das System zu rooten und so eben auch für den Nook. Dazu gibt es einfache tools, mit denen das rooten nahezu kinderleicht ist.
Ich habe dafür den NookManager aus dem XDA Forum verwendet. Alles was man benötigt ist eine MicroSD Karte und einen PC um diese zu beschreiben.

Alternativer Nook Launcher
Alternativer Nook Launcher

Mit dem rooten ist es aber noch nicht getan. Ziel der Aktion ist es, Apps aus dem Google Playstore installieren zu können. Dazu müssen nach dem rooten noch die fehlenden Google Apps (Gapps) geflasht werden. Dazu gibt es ebenfalls aus dem XDA Forum eine Erweiterung für den NookManager. Diese nennt sich NTGAppsAttack und fügt einige googlespezifische Apps und Funktionalitäten, wie den Playstore zum Nook hinzu.

Nach dem rooten und der Installation der Google Funktionalitäten erhält der Nook optional einen neuen Launcher über den dann alle weiteren Apps aufgerufen werden können.
Anschließend muss noch die App SearchMarkt installiert werden, da leider die Suchfunktionalität im Google Playstore defekt ist. Macht aber nichts, funktioniert auch gut und so oft wird es nicht benötigt.

Instafetch

Der Workflow den ich beschreibe beruht maßgeblich auf dem Dienst Instapaper. Ohne ein Konto dort geht es nicht.
Leider funktioniert die Android-App von Instapaper nicht auf der Android Version auf dem Nook. Allerdings gibt es die prima Alternative Instafetch. Diese funktioniert auch auf dem Nook und wird direkt mit Instapaper verknüpft.

Workflow

Wikipedia Artikel via Instafetch
Wikipedia Artikel via Instafetch

Es ist nicht immer schön Artikel auf einem Monitor zu lesen. Das kann schnell ermüden und daher sollen nun die Artikel schnell und einfach auf den E-Book Reader gebracht werden.
Wenn man nun also bei Instapaper angemeldet ist, kann man seinem Browser ein Bookmarklet hinzufügen und somit beim Surfen interessante Artikel schnell bei Instapaper speichern.
Auf dem nook ist es dank der root funktionalität und der installierten App InstaFetch nun möglich die gespeicherten Artikel aus Instapaper zu synchronisieren und zu lesen.

Die gespeicherten Artikel sind dabei bereits in eine simplifizierte Form ohne Bilder und Werbung etc. gebracht worden. Alle störenden Elemente sind damit entfernt.
Zudem, und das ist beim Nook wirklich toll, funktionieren die Tasten zum Blättern in der App weiterhin.
So lassen sich Artikel aus der Wikipedia oder aus Onlinemagazinen wie Spiegel Online wunderbar augenschonend auf dem E-Book Reader lesen.

Weitere Apps

App Drawer auf dem Nook
App Drawer auf dem Nook

Neben Instafetch lassen sich auch weitere Apps wie Dropbox oder Amazons Kindle App installieren. Auch Evernote lässt sich installieren und benutzen. Das Layout und die Optik sind für Apps auf dem 6″ großen E-Ink Display zwar etwas gewöhnungsbedürftig aber zum lesen ist es wunderbar.

InstaFetch PRO
InstaFetch PRO
Entwickler: Immortal
Preis: 1,99 €

SearchMarket
SearchMarket
Entwickler: youten
Preis: Kostenlos

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Kompetenz Persönliches

Bericht: Mein erstes Telefoninterview – Buzzwords, Marketing und Wissenschaft

Ich kam vor kurzem in den Genuss eines Telefoninterviews durch amazon. Es ging um eine Stelle für die meine Bewerbung in Betracht gezogen wurde.
Es war mein erstes Telefoninterview und mich begleitete doch eine gewisse Nervosität.
Seit ich um diesen Termin wusste hatte ich mich gefragt ob amazon wohl mal auf mein Blog geschaut hat. Immerhin hatte ich die Adresse auch in meinen Unterlagen untergebracht. Und tatsächlich wurde dies auch gemacht. Das finde ich durchaus positiv, zeigt es doch, dass man sich mit den Bewerbungen auseinander setzt.

Ein wenig zurück im Blog findet sich auch ein Artikel mit dem Titel „amazon und kompetenz“. Dort störe ich mich an der Verwendung des Begriffs Kompetenz auf der Homepage von amazon.de, bzw. frage ich mich,  wie amazon in einem Telefoninterview meine Kompetenzen herausfinden will, wie sie es ja dort selbstbewusst anpreisen. Entstanden ist dieser Beitrag, nachdem man mir eine Absage gesendet hatte, die zweite insgesamt. Dann bekam ich einen Anruf. Es gäbe doch noch eine offene Stelle, man würde gerne ein Telefoninterview mit mir machen.

In dem ca. 45 minütigen Gespräch wurde der Fokus insgesamt 20 Minuten auf meinen knappen Blogeintrag gelegt. Hab ich da etwa einen Nerv getroffen? Die Kompetenz von amazon in Frage gestellt?
Zuerst wurde versucht sich von hinten an das Thema Blogeintrag anzunähern. Ob ich schon mal etwas ins Netz gestellt hätte, was ich bereue? Was ich davon halte sich bei einem Unternehmen zu bewerben und gleichzeitig an diesem öffentlich Kritik zu üben.
Es gelang meinem Interviewer nicht seine Absicht zu verbergen, was ihm dann auch schnell auffiel. Sofort verkündete er „mit offenen Karten zu spielen“. Also wurde munter über Kompetenz geredet. Was das sei und so weiter. Mein Blick auf das Thema passte anscheinend nicht so gut in das Konzept von amazon. Fähigkeiten und Möglichkeiten situationsgerecht zur Problemlösung einsetzen sagte ich in etwa. Quasi unverzüglich schmetterte mir die Frage entgegen ob ich der Meinung wäre, dass das mehr Menschen verstehen würden wenn ich Fähigkeiten und Möglichkeiten auf die Homepage schreiben würde.
Nein, der Meinung bin ich nicht. Aber ich würde den Anspruch an solch eine Aussage anlegen zumindest etwas akkurater zu sein und nicht einfach aus Marketinggründen Kompetenz als Buzzword einzusetzen. Wie auch immer, mir wurde versichert die Recruitingabteilung habe sich dabei etwas gedacht. Nun dann, brauche ich dazu ja auch nichts mehr zu sagen, ist ja alles gut wie es ist.

Kurz darauf drängte man mir bereits ein Zwischenfazit an, bei dem das Interview bereits ein Ende hätte finden können: Ich solle wirtschaftlicher denken. Die Industrie ticke nun mal anders als die Wissenschaft. Wirklich? Mir war nicht klar, dass die Industrie deshalb auch auf inhaltlich dünnem Eis Marketingpiruetten drehen muss, bzw. dass sie es nicht schafft meine demnach ja unsinnige Kritik zu ignorieren.

Für mich bleibt die Verwunderung über das Gespräch und die darin investierte Energie seitens amazon. Wurde doch letztlich nichts erreicht. Amazon fühlt sich bestätigt in der Vorgehensweise und versucht mit heißer Luft mehr Marketing zu betreiben. Es reicht also schon eine kleine Spitze aus, um solch ein Unternehmen aus der Reserve zu locken. Vermutlich gab es die Stelle wegen der man mich anrief nie. Mir hätte eine sachliche Debatte mehr Spaß gemacht, ohne mich in einer vermeintlichen Bewerbungssituation wie ein beleidigter Teenager anzuzicken.

Spaßiger Weise kam kurze Zeit später das Dossier in der Zeit mit einem sehr passenden Titelblatt zu Industrie und Wissenschaft heraus. Wie passend.