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Linux Tools

Linux im Alltag

Daniel Seitz – @sondala – sprach diesen Dienstag (08.07.14) im #pb2.de-WebTalk über seinen Selbstversuch, soweit es geht aus diversen Webdiensten auszusteigen um freie Alternativen zu nutzen.
Damit parallel zu experimentieren ist die eine Sache, direkt umzusteigen ist etwas anderes. Hut ab dafür. Es erinnerte mich aber daran, dass ich eigentlich mal über meine Erfahrungen berichten könnte.
Ich selber habe ich ja auch erst als ich mein Notebook nicht mehr beruflich brauchte auf Arch Linux umgestiegen. Das war bisher auch eine ganz gute Idee. Bisher bin ich mit dem rolling release sehr zu frieden, das System, vor allem Gnome, ist immer schön auf dem aktuellesten Stand.

Allerdings laufen drei bis vier Dinge bisher nicht so wie ich es bräuchte. Zum einen MS Word, zum anderen mein Drucker via Wlan aber auch die Literaturverwaltung. Word versuche ich einigermaßen zu umgehen, aber hin und wieder benötige ich es doch. Meist, wenn mal wieder ein .docx via E-Mail angeflattert kommt. Demnächst werde ich wieder in einem Windowsumfeld arbeiten und benötige noch mehr MS Office. Hinzu kommt, dass sich Citavi auch nicht wirklich unter Linux realisieren lässt. Eine mir gefällige Alternative habe ich noch nicht gefunden. Ich löse das bisher über ein virtuell laufendes Windows8.

Das heißt aber auch ganz klar, dass nicht der Umstieg auf das Betriebssystem der kritische Punkt ist, sondern die darauf aufsetzende Software. Auch für Daniel ist das der Grund um nicht direkt auf ein freies Betriebssystem umzusteigen. Steam macht es ja im Spielebereich vor, die Portierung der Software funktioniert, wenn Anreize da sind. Schade, dass diese nicht für Softwareriesen wie Adobe oder Microsoft vorhanden sind.

Ansonsten gibt es eigentlich kaum Nachteile. Hin und wieder frage ich mich, warum die elenden USB Sticks mal funktionieren, mal nicht, diese Druckertreiberproblematik unter Arch nervt etwas und ein paar mehr Kleinigkeiten gehen mal besser, mal weniger gut. Dafür läuft die Entwicklung aber stetig weiter und Fortschritt ist mit jedem Update zu erkennen.

Seit kurzem ist jetzt truecrypt eine Anwendung, die für mich ins wanken geraten ist. Gänzlich ohne Zweifel habe ich es ob der nicht transparenzen Entwicklung nicht eingesezt aber es funktionierte irgendwie. Im WebTalk ging es dann auch noch mal um den Einsatz von EncFS, was eine scheinbar gute Alternative sein kann. Cloud Kompatibilität ist zumindest besser und Twofish AES Verschlüsselung dürfte einigermaßen in Ordnung sein.
Ich werde EncFS mal testen und sehen wie alltagstauglich es ist. Bisher finde ich es immerhin schon mal schön, dass es eine ManagerGUI für EncFS Volumes gibt. Das erleichtert den Einstieg, wobei aufzupassen ist, welches Verzeichnis beim Einbinden welche Funktion haben soll.

Ich teste weiter und Berichte.
Demnächst werde ich mich mal wieder mit Literaturverwaltung beschäftigen. Das ist für mich bisher noch das größte Problem.

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Educamp Organisation Persönliches Tools

Etherpad vs. Dokuwiki zur persönlichen Dokumentation des #ECFRA14

Meine Wahrnehmung in einem Satz: Grabenkämpfe zwischen Tools, die Suche nach der Didaktik und dem Glück und vor allem ein Test für meine eigene Infrastruktur zur Dokumentation.

Vorbereitet hatte ich ein eigenes Etherpad, Wisemapping als Mindmapping Tool und mein eigenes DokuWiki. Ich habe auf mein Notebook verzichtet, um mein Gepäck gering zu halten (Was super geklappt hat – nicht). Immerhin hatte ich ja das Fahrrad dabei. Ich wollte in Frankfurt unabhängig bleiben und ein wenig Bewegung bekommen, was tatsächlich sehr gut war! Daher hatte ich als größtes Gerät ein Nexus 7 (2013) dabei. Nach anfänglichen Zicken mit dem Wlan funktionierte dieses anschließend ausgezeichnet.

Entgegen meinem Vorhaben vor allem im Etherpad zu dokumentieren bin ich sehr schnell dazu über gegangen im Wiki zu dokumentieren. Zum einen, ist es für mich eine übersichtlichere Struktur und zum anderen funktionierte das Tippen im Etherpad alles andere als gut. Egal mit welcher Tastatur & Browserkombination irgendetwas funktionierte nicht. Meistens waren es irgendwie die Leerzeichen die nicht so recht wollten.
Aber ich will es eigentlich gar nicht so technisch betrachten. Technik wollte aus mir nicht bekannten Gründen halt nicht und die Alternative funktioniert einfach.
Ich war auch auf Sketchnotes vorbereitet. Aber das habe ich irgendwie nur in einer Session gemacht und da auch nur halbherzig. Dabei haben mir die Sketchnotes, die ich bei @anjalorenz gesehen habe soo gut gefallen und Lust auf selber machen gemacht.

Der Nachteil der Etherpads ist ja, dass sie erst mal im digitalen Nirvana verschwinden, wenn man sich den Link oder Namen nicht direkt an alternativer Stelle notiert und später mühsam wieder herausgefischt werden müssen.
Daher habe ich die Artikel im Wiki dazu benutzt die Infos zu den einzelnen Sessions zu bündeln. Ein iframe Plugin erlaubt es mir sogar google docs und ipads in die Blog Seiten einzubinden.
Das Ganze hat eine Problematik. Was ist, wenn ich doch eigentlich wichtige Informationen konservieren will?

Dann ist es ja nur eine semigute Idee die Etherpads direkt einzubinden!?
Eigentlich gehe ich mal davon aus, dass die Inhalte der Etherpads ab einem gewissen Punkt nicht mehr verändert werden. Also kann ich sie einbinden und habe alle Infos einfach so verfügbar.

Was aber, wenn dann doch mal was verändert wird? Die Etherpads bieten eine gewisse Versionierung an. Also kann ich, solange das pad online ist auf die vorhergehenden Inhalte zugreifen. Die pads bieten alternativ auch eine Exportfunktion für das Dokuwiki, welches ich ja verwende, sodass ich auch einfach einen Zustand exportieren und im Wiki archivieren kann.

Ich finde bisher funktioniert das super. Es wäre auch mal spannend diese Kombination in einer Umgebung zu nutzen, in der sich das Pad ständig ändert und ich im Wiki wichtige Fragmente aus dem Pad speichern kann.

Zumindest, habe ich so im Wiki eine gute Übersicht über die Sessions die ich besucht habe und kann direkt auf die ursprüngliche Ressource zugreifen. Beides, meine eigene und die ursprüngliche Dokumentation bleiben im Blick und an einer Stelle aufrufbar.
Auf ecfra14.de wurden die Links zu den Pads entfernt und Ergänzungen sollen über die Kommentarfunktion des Blogs gemacht werden. Ich finde die Idee grundsätzlich gut, allerdings muss ich jetzt doch noch an einem zweiten Ort nach Ergänzungen suchen.

Jetzt habe ich doch keine Reflexion zum Educamp geschrieben, sondern nur meine Dokumentation reflektiert. Aber so kommt es halt.
Wie macht ihr das denn mit der persönlichen Dokumentation? Lasst mal einen Kommentar da.


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Tools

Digital (im Kopf) ist besser? Wie merkt ihr euch die digitale Welt?

digital vs. analog
digital vs. analog

In der Erwachsenenbildung ist ein wichtiger Faktor die Erfahrungen der Menschen miteinzubeziehen. Wenn es nun darum geht papierlos zu arbeiten ist das in gewisser Weise ein Bruch mit lange erlernten Methoden und häufig verwendeten Hilfsmitteln. PostIts, Textmarker, Klebezettelchen, Karteikarten um nur die zu nennen, die mir spontan inden Kopf kommen.

Für mich ist das eine spannende Frage, weil ich mich selber bisweilen schwer tue mit der digitalen Repräsentation digitialer Inhalte in meinem Kopf.
Das Thema ist ja auch nicht mehr unglaublich aktuell. Warum heißt der Desktop denn eigentlich Desktop. Es ist eine Analogie zum Schreibtisch, die dazu dienen soll die Orientierung zu behalten und die eigene Organisation durch die Bekanntheit des analogen Gegenstücks zu erleichtern. Aber funktioniert das? Itunes versucht bspw. durch den Coverflow eine das fehlende Booklet und die Hülle einer CD zu ersetzen.

George Siemens hat 2005 in seinem Artikel gesagt, dass Technologie unsere Gehirne verändert bzw. neu verdrahtet. Dies postuliert er eingebettet in seine Lerntheorie, den Konnektivismus. Aber, es heißt direkt im Anschluss daran „The tools we use define and shape our thinking“. Was bedeutet das also für meine Frage, die ich kürzlich auf Twitter stellte?

Demnach müsste ich ja nur diverse digitale Tools einsetzen, um zumindest den Status Quo einfach ins digitale zu übertragen. Aber, meine Erfahrungen sind, dass z.B. ein E-Book Reader umständlich ist wenn es um kommentieren oder ähnliches geht. Coverflow ersetzt nicht, dass ich weiß in welcher Hülle eine CD noch fest sitzt oder welche bereits kaputt ist.
Es gibt Tools, die eine Abbildung der analogen Welt im digitalen weiterhin verfolgen, ähnlich wie es die Idee des Desktop tut. Eines dieser Tools im Bereich Textbearbeitung ist remarkerbe. Damit ist teilweise genau das möglich, wonach ich gefragt habe. Seit meinem letzten Test hat sich nicht viel getan, weil der Programmierer sagt Remarkerbe sei nicht besonders erfolgreich gewesen. Was Remarkerbe definitiv fehlt ist die Option die Markierungen zu speichern. Das Plugin bietet zwar die Möglichkeit sich mit Evernote zu verbinden und die Markierungen zu speichern. Ein späteres Überarbeiten ist nicht möglich.

Tags, Ordner, Farben, und Cover sind Hilfsmittel, die fehlende analoge Merkmale teilweise ausgleichen. Allerdings ist die Menge der Daten häufig so groß, dass dies nicht immer greift. Es reicht ja schon wenn ein simples Cover fehlt. Teilweise fehlen aber auch Automatisierungen oder die Zeit um händische Markierungen zu erstellen.

Wie geht ihr denn mit dem Unterschied zwischen Digital und Analog um? Fehlt euch Haptik? Kennt ihr gute Tools oder Systeme um mit den Datenmengen besser umzugehen?


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Linux Tools

Linux und ich: Latex

Ich will schon lange mal was über Latex schreiben. Dann fand ich heute diesen Beitrag hier:
Bewerbung mit Hilfe von LaTeX-Vorlagen unter Ubuntu oder Arch Linux schreiben

Ich finde der ist lesenswert.
Gerade was Die Kollaborationswerkzeuge auf Latex-Basis angehen bin ich sehr gespannt. Ich werde mich damit mal demnächst etwas näher beschäftigen.

Ich würde sagen ich teste weiterhin ein wenig herum

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Bildung Tools

Vokabeln lernen mit Unlock Your Brain

Seit zwei Wochen schaue ich mir also Unlock Your Brain an.
Vermutlich kennt es noch nicht jeder: Unlock Your Brain ist eine app, die den lockscreen des Smartphones ersetzt und dem Benutzer bei jedem Einschalten des Telefons eine Vokabel zusammen mit mehreren Antwortmöglichkeiten anzeigt.
Es besteht aber auch die Möglichkeit sich Matheaufgaben stellen zu lassen, welche es zu lösen gilt. Erst nach dem erfolgreichen Lösen der Aufgabe bzw. nachdem die richtige Vokabel ausgesucht wurde ist das Telefon entsperrt und kann wie gewohnt benutzt werden.

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Es gibt auch einen Trainingsmodus in dem eine wählbare Anzahl von Vokabeln abgefragt wird. Beispielsweise 15 Stück.
Welche Vokabeln gefragt werden lässt sich in der App einstellen. Dazu werden „Kurse“ zur Auswahl angeboten, welche unterschiedliche thematische Bereiche abdecken. Z.b. „Freischwimmer“ – für die ersten 50 Wörter – oder „Business“ für die Geschäftswelt.

Natürlich ist auch eine social media Anbindung vorhanden um Statistiken und Erfolge mit Facebook Freunden zu vergleichen und zu teilen.

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Die Übersetzung der Vokabel wird nach erfolgreicher Beantwortung noch für eine Zeit angezeigt. Auch diese Zeit lässt sich einstellen. Bei mir ist diese Zeit sehr kurz eingestellt nämlich 0,5 Sekunden. Sehr kurz also um sich die gerade gegebene Antwort durch den Kopf gehen zu lassen. Neben der Zeit lässt sich einstellen, ob Vokabeln immer angezeigt werden oder nur diejenigen, die lange betrachtet werden.

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Ist es denn sinnvoll Vokabelübungen auf dem Lockscreen zu platzieren? Klar ist ja, dass jeder mit einem Smartphone diesen Bildschirm mehrere Dutzend Mal pro Tag sieht. Aber eigentlich ja nur im „vorbeigehen“. Das Telefon wird in aller Regel entsperrt um irgendetwas zu tun, was nichts mit dem lernen von Vokabeln zu tun hat. Ist der Kopf also bereit eine Vokabel zu lernen oder ist er eher bereits bei der gewünschten App: Eine Bahnverbindung suchen oder einen tweet schreiben. Ich konnte bisher keinen nachhaltigen Effekt feststellen. [Update] Mir ist vor kurzem eine Vokabel untergekommen die sich jetzt langsam manifestiert. Das Wort „amend“ bedeutet verbessern und war mir so noch nicht bekannt. Es kommt relativ häufig vor und sticht zwischen den ganzen einfachen Vokabeln wie „hello“ oder „the argument“ für mich heraus. Spannend wird es also wenn die bekannten Vokabeln alle abgearbeitet sind und sich das Verhältnis von bekannten und unbekannten Vokabeln umdreht. Zudem habe ich gerade erst entdeckt, dass ich einzelne Vokabeln ausschließen kann ^^. Ich teste weiter.

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Die Idee dieser App ist toll. Ob es aber ein nachhaltiges Lernen ist bleibt für mich fraglich.
Mir fehlt bspw. eine Erinnerung oder Aufforderung das Training zu nutzen. So bleiben die Vokabeln trotz häufiger Wiederholung kaum bei mir hängen. Bisher gab es allerdings auch nur eine Vokabel, die mir bisher unbekannt war. Alle anderen sind mir bekannt gewesen oder wurden anders als in meinem Kopf übersetzt. Es wäre zwar möglich sie länger anzeigen zulassen aber da ich noch das Entsperrmuster habe dauert mir diese Kombination schon zu lange und so herrscht bei mir die oberste Prämisse schnell denn lockscreen zu überwinden, um das zu tun was ich eigentlich vor hatte.

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Bildung Tools

Befreundete Formeln: Mit Facebook o. Diaspora lehren und lernen?

Im #pb21 Podcast 29 erwähnt Jöran Aufgaben, die für den digitalen Raum entworfen wurden. Diese sollen aber nicht einfach via copy&paste replizierbar sein. Die Idee ist, ein Profil bei Facebook z.B. für einen Dichter anzulegen.
Ich habe mich gefragt ob dieses Prinzip vielleicht erweiterbar ist und möglicherweise sogar für Themen wie Mathe verwendbar ist.

Die Idee ist, einen Themenkomplex von Teilnehmer_innen in einem sozialen Netzwerk aufbereiten zu lassen und dabei die unterschiedlichen Möglichkeiten wie Gruppen, Hashtags oder Freundschaften zu nutzen.
Facebook oder das selbst hostbare Diaspora bieten dabei theoretisch die Möglichkeit z. B. Profile für jede Binomische Formel anzulegen, diese untereinander zu befreunden und eine gemeinsame Gruppe anzulegen. Veranstaltungen oder weitere Gruppen könnten samt ihrer Beschreibungen helfen die Funktionen der Formeln zu beschreiben oder Aufgaben zu stellen.

Wenn ein Themenkomplex auf diese Art aufgearbeitet werden soll erscheint es mir sinnvoll dies umfassend zu machen. Je nach Umfang eignet sich dies eben auch für größere Gruppen. Entweder kann dabei in Kleingruppen vor Ort gearbeitet werden oder eben auch über die Distanz. Einen öffentlich erreichbaren Server vorausgesetzt.

Als Vorteil kann die Umgebung der sozialen Netzwerke genutzt werden. Zum einen ist die Umgebung mit ihren vernetzenden Strukturen den Nutzer_innen bekannt, zum anderen kann sie wachsen und sich verändern. Dabei repräsentiert das entstandene Netzwerk möglicherweise auch die kognitive Struktur der Anwender_innen.
Im Gegensatz zu einem Wiki ist die virtuelle Repräsentation der Inhalte möglicherweise besser vorstellbar, da der Umgang mit den sozialen Netzwerken durch die häufige Nutzung viel vertrauter ist.

Zusätzlich gestellte Aufgaben könnten die erneute, gezielte Erweiterung der Vernetzung beinhalten und es so ermöglichen sich besser in die Materie einzudenken und somit den Lerneffekt zu fördern.

Didaktischer Firlefanz, zu hoher Aufwand oder eine Möglichkeit die sperrige Themen aufarbeiten zu können?

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Tools

Ghost

Seit ghost vor kurzem veröffentlicht wurde habe ich mir eine kleine Testinstallation aufgesetzt.
Die Installation ist an nodes.js gebunden und somit nicht auf allen kommerziellen vServern o.ä. installierbar.
Dabei ist der eigentliche Vorgang denkbar einfach. Es gilt nur das Paket herunterzuladen, zu entpacken und eine config Datei anzupassen bevor man mit

 nmp install --production

die Installation abschließt.
Danach noch mit

nmp start

die Software laden und das Blog läuft.

Ghost ist momentan noch mit einem sehr kleinen Funktionsumfang ausgestattet. Vor allem fehlt eine Kommentarfunktion. Außer Fefe finden das vermutlich nicht so viele Blogger gut. Sie wird aber sicherlich früher oder später kommen.

Das Verfassen der Beiträge ist dank der konsequenten Integration von markdown und der direkten Anzeige des formatierten Inhalts auf der rechten Bildschirmhälfte sehr angenehm.

Für ein grundlegendes bloggingsystem reicht ghost derzeit aus und es hat sich ja auch zum Ziel gesetzt den Fokus auf den Inhalt zu legen.
Ich werde es in den nächsten Wochen weiter testen und bin gespannt,  wie es sich entwickeln wird.

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Android Organisation Persönliches Tools

Webartikel mit dem E-Book Reader Nook Simple Touch in den Lese-Workflow integrieren

Seit einiger Zeit besitze ich den Nook Simple Touch von Barnes & Noble und lese darauf überwiegend eBooks. Allerdings brachte mir Daniel / Aircoholic die Idee näher den E-Book Reader auch für andere Inhalte einzusetzen.

Nook

Die Besonderheit am Nook ist, dass er nicht wie viele andere Geräte mit einer Linux Distribution läuft, sondern mit Android 2.1. (Schon klar, basiert auch auf dem Linux Kernel aber darum geht es nicht.)
Zu Android 2.1 gibt es genug Möglichkeiten das System zu rooten und so eben auch für den Nook. Dazu gibt es einfache tools, mit denen das rooten nahezu kinderleicht ist.
Ich habe dafür den NookManager aus dem XDA Forum verwendet. Alles was man benötigt ist eine MicroSD Karte und einen PC um diese zu beschreiben.

Alternativer Nook Launcher
Alternativer Nook Launcher

Mit dem rooten ist es aber noch nicht getan. Ziel der Aktion ist es, Apps aus dem Google Playstore installieren zu können. Dazu müssen nach dem rooten noch die fehlenden Google Apps (Gapps) geflasht werden. Dazu gibt es ebenfalls aus dem XDA Forum eine Erweiterung für den NookManager. Diese nennt sich NTGAppsAttack und fügt einige googlespezifische Apps und Funktionalitäten, wie den Playstore zum Nook hinzu.

Nach dem rooten und der Installation der Google Funktionalitäten erhält der Nook optional einen neuen Launcher über den dann alle weiteren Apps aufgerufen werden können.
Anschließend muss noch die App SearchMarkt installiert werden, da leider die Suchfunktionalität im Google Playstore defekt ist. Macht aber nichts, funktioniert auch gut und so oft wird es nicht benötigt.

Instafetch

Der Workflow den ich beschreibe beruht maßgeblich auf dem Dienst Instapaper. Ohne ein Konto dort geht es nicht.
Leider funktioniert die Android-App von Instapaper nicht auf der Android Version auf dem Nook. Allerdings gibt es die prima Alternative Instafetch. Diese funktioniert auch auf dem Nook und wird direkt mit Instapaper verknüpft.

Workflow

Wikipedia Artikel via Instafetch
Wikipedia Artikel via Instafetch

Es ist nicht immer schön Artikel auf einem Monitor zu lesen. Das kann schnell ermüden und daher sollen nun die Artikel schnell und einfach auf den E-Book Reader gebracht werden.
Wenn man nun also bei Instapaper angemeldet ist, kann man seinem Browser ein Bookmarklet hinzufügen und somit beim Surfen interessante Artikel schnell bei Instapaper speichern.
Auf dem nook ist es dank der root funktionalität und der installierten App InstaFetch nun möglich die gespeicherten Artikel aus Instapaper zu synchronisieren und zu lesen.

Die gespeicherten Artikel sind dabei bereits in eine simplifizierte Form ohne Bilder und Werbung etc. gebracht worden. Alle störenden Elemente sind damit entfernt.
Zudem, und das ist beim Nook wirklich toll, funktionieren die Tasten zum Blättern in der App weiterhin.
So lassen sich Artikel aus der Wikipedia oder aus Onlinemagazinen wie Spiegel Online wunderbar augenschonend auf dem E-Book Reader lesen.

Weitere Apps

App Drawer auf dem Nook
App Drawer auf dem Nook

Neben Instafetch lassen sich auch weitere Apps wie Dropbox oder Amazons Kindle App installieren. Auch Evernote lässt sich installieren und benutzen. Das Layout und die Optik sind für Apps auf dem 6″ großen E-Ink Display zwar etwas gewöhnungsbedürftig aber zum lesen ist es wunderbar.

InstaFetch PRO
InstaFetch PRO
Entwickler: Immortal
Preis: 1,99 €

SearchMarket
SearchMarket
Entwickler: youten
Preis: Kostenlos

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Android Bildung Tools

App: Vokabeltrainer für GDocs [Update]

Ich möchte mal auf eine kleine unscheinbare App hinweisen, dessen Funktionsprinzip ich aber super finde.
Ich nutze es sie immer mal zwischendurch und finde, dass sie vor allem sehr simpel mit Daten zu füttern ist.

Dabei geht es um den Vokabeltrainer für GDocs. Der Name zeigt auch gleich die größte Schwäche der App, sie wurde nämlich seit Januar 2012 nicht mehr aktualisiert. Ob sie noch weiterentwickelt wird habe ich beim angegebenen Hersteller mal angefragt.

[UPDATE]
Laut Hersteller gibt es keine Pläne die App zu aktualisieren.
[/UPDATE]

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Ich kenne nicht viele Vokabeltrainer in der Tiefe aber bei denen, die ich ausprobiert habe, störte mich immer die Art und Weise der Integration der Daten. Häufig mussten vorkonfigurierte Datensätze irgendwo aus irgendwelchen Foren gezogen werden oder gar zusätzlich erworben werden. Dabei entsprechen die Vokabeln häufig nicht dem was gerade gebraucht wird. Oder Ich muss eine bestimmte Syntax mit Leerzeichen und Doppelpunkten einhalten.
Daher finde ich es hier super, dass ich einfach eine Tabelle über (heute) Google Drive anlegen kann und diese dann im Trainer importieren kann.
Noch kurz festgelegt welche Spalte welche Sprache zeigt und ob noch eine Überschrift existiert und schon kann ich mit dem Einprägen beginnen. Dabei funktioniert die App nach dem Karteikartenprinzip. Dabei kann zwischen vier verschiedenen Modi gewählt werden. Sogar Text-zu-Sprache ist realisiert. Allerdings nutze ich das nicht, mir geht es weniger um die Aussprache.

CSV oder TXT Dateien mögen ja auch praktisch sein, mir sagt das aber einfach nicht zu. So kann ich einfach eine Datei in der Cloud liegen haben und sie von überall mit neuen Daten befüllen ohne sie immer wieder händisch auf das Telefon schieben zu müssen.
Sobald ich neue Vokabeln eingetragen habe, muss ich in der App einfach den jeweiligen Trainer aktualisieren und habe sofort die neuen Vokabeln integriert.

Insgesamt ein einfacher, schnörkelloser (aber auch optisch veralteter) Vokabeltrainer, der schnell und einfach zu bedienen und vor allem mit Inhalten zu füllen ist. Ich finde, wenn man mit der Karteikartenmethode zurecht kommt ist es eine super App zum lernen von Vokabeln. Gratis ist sie obendreiin auch noch.

Unbekannte App
Unbekannte App
Entwickler: eLibera
Preis: Kostenlos

Vokabeltrainer bei Google Play

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Bildung Sooc13 Tools

Twitter verstehen. Woher kommt die Ablehnung unter den sooc13 Teilnehmern?

Gestern, beim Abschlussworkshop zum sooc13, viel mir besonders die Ablehnung von Twitter auf (Nicht als Unternehmen sondern als Werkzeug).

War die Nutzung von Medien und Methoden angemessen und aufeinander
abgestimmt? [Auszüge aus Etherpad Doku]

  • Mir persönlich war zuviel Twitter und zu wenig google+ und facebook.Seh ich genauso
  • Ich fand der Aspekt Facebook kam auch etwas zu kurz, es ist so, dass ich den Sinn von Twitter
    bis heute nicht erfasst habe… Man sendet etwas z.B. „Sooc13 hat gestartet!“ und
    transportiert mit diesen Kurzmitteilung (oft) zu wenig Inhalt+++++++
  • Twitter sehr unübersichtlich (und auch immer nur knapper Inhalt), Facebook-Gruppe war
    hilfreich
  • Ich fand die vielen Kanäle (Präsenzveranstaltungen, Adobe Connect, Twitter, Facebook.
    Homepage, Blogs) anstrengend. Twitter hätte man meiner Ansicht nach z. B. durch die
    Facebook-Gruppe ersetzen können –> übersichtlicher, besser nachlesbar.++
  • Twitter weglassen (+1)

Das ist ja auch auf @anjalorenz Abschluss Sketchnote zu sehen:

Abschlusssketchnote

Bei mir ist das aber anders:

  • Ich habe via Twitter vom Sooc13 erfahren.
  • Ich habe nahezu alle Infos für den Sooc13 aus Twitter bezogen.
  • Ich habe die Links zu den Connect Räumen jedes mal sehr schnell aus Twitter bekommen.
  • Ich habe viele Blogbeiträge durch Tweets gelesen.

Ich glaube viele haben nicht verstanden wozu Twitter dient und viele waren nie bereit oder sind noch nicht so weit um es bzw. die Technik so tief in Ihren Alltag zu integrieren. Keiner will ein Cyborg sein. (Dazu muss ich auf den Wir müssen Reden Podcast verweisen in dem eine Definition gegeben wird). Gemeint ist aber die bedingungslose Integration von Techniken wie eben Twitter (via Smartphone) und dem permanent laufenden PC in den Alltag.
Was ich beobachte halte ich für ein Symptom. Und es fällt mir immer wieder auf. Ich konnte jedoch keine Erklärung finden warum ich das Smartphone zücke um mal eben etwas nachzusehen und andere das total abwegig finden, obwohl sie häufig auch so etwas in der Tasche haben. Ähnlich verhält es sich mit Menschen die vor einem Computer sitzen, einen Internetzugang haben und bei einer offenen Frage nicht Wikipedia oder eine Suchmaschine benutzen.

Scheinbar ist es ein Nerdding, was noch dabei ist in den Alltag von allen einzuziehen. Doch auch in der Welt der Nerds gibt es ja den Trend dazu Twitter maximal punktuell zu benutzen oder auch komplettt auszusteigen, was aber auf einem anderen Blatt steht.

Vor allem verstehe ich aber das klagen darüber, dass das „zu viel“ und „zu schnell“ sei nicht. Das verstand ich auch schon in der Mailingliste der Kölner IronBlogger nicht. Um Datenhygiene muss man sich halt schon selber kümmern. Das ist eine der wenigen Schlüsselfähigkeiten (oder -kompetenzen für die die es so lesen wollen), die ich uneingeschränkt identifiziere und einfordere.
Aber klar, Twitter rauscht einfach so durch, da verpasst man viel. Aber das muss man dann auch nicht mitbekommen. Für viele ist Twitter ja auch nur eine Linkschleuder um für die eigene Sache zu werben.
Aber es gibt ja Abhilfe um das Chaos zu kanalisieren. Ich benutze Tweetdeck auf meinen PCs bzw. Falcon Pro auf meinen Android Geräten. Beide lassen mich die Listenfunktion von Twitter nutzen. Außerdem kann ich Listen anderer Benutzer abonnieren. So habe ich die Sooc13 Teilnehmerliste abonniert. Da sind 103 Teilnehmer gelistet. Diese Liste haben neben mir aber nur 8 weitere Menschen abonniert. Also nicht mal 10% aller die auf der Teilnehmerliste sind. Wie viele von denen, benutzen denn gezielt die Suche nach dem Hashtag #sooc13 um alle Beiträge mitzubekommen? Auch das lässt sich in Tweetdeck nämlich speichern. So bekommt man nicht nur die Tweets der TeilnehmerInnen mit, sondern auch die tweets, welche nicht auf der Liste sind aber thematisch etwas dazu beitragen (ReferentInnen beispielsweise).
Hinzu kommt das retweeten. Um eine noch größere Reichweite zu erzielen retweetet man einfach alles was einem interessant oder informativ erscheint. Damit sehen es dann auch Menschen, die weder in einer der Listen sind noch dem Hashtag folgen, sehr wohl aber Teilnehmern des soocs folgen und es mehr oder weniger zufällig sehen.

Durch die permanente Sichtbarkeit der Listen und Suchen in Tweetdeck oder Falcon Pro, kann ich also schnell und zu jeder Zeit auf die entsprechenden Infos zugreifen.

Als Beispiel: Gestern fuhr ich zum Feierabend meinen Computer herunter und war etwas traurig die Abschlusssession verlassen zu müssen. Dann suchte ich kurz nach einer App für Adobe Connect und fand sie auch. Schnell habe ich sie installiert und auf dem Weg zum Auto via Twitter die URL zum entsprechenden Raum über einen Tweet von Anja herausgefunden (das kopieren war etwas kniffelig) und bin dem Raum via mobiler App beigetreten. Das hat mich keine fünf Minuten gekostet. Die Tonqualität, das Setting und mein Datentarif sprachen dann aber dagegen dem sooc13 im Auto zu folgen. Für einen Vortrag wäre das aber durchaus denkbar. Vorausgesetzt die Flatrate gibt das her 🙂

Es gibt auch andere Wege um dies zu erreichen, möglicherweise auch bessere, aber darum geht es meiner Meinung nach ja ständig: Wege des Zugangs finden, benutzen und anderen zeigen können.

Was die Abneigung gegen Twitter angeht habe ich einfach das Gefühl, dass viele sich der Möglichkeiten nicht bewusst sind und somit zu dem Schluss kommen, dass Twitter nur Chaos ist.
Wie lässt sich also eine Technik wie Twitter effektiv vermitteln, so dass das Verständnis generiert wird? Resultiert die Abneigung gegen die Integration der Technik in den Lebensalltag genau aus solchem Unverständnis?

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Android Bildung Sooc13 Tools

(Social) Media vor und nach dem Sooc13

Es hat sich in der Tat einiges bei mir verändert. Dabei war aber nicht der Sooc die Initialzündung. Auslöser war vor allem das letzte Educamp in Hamburg (#echh13). Der Sooc hat im Anschluss daran vor allem dazu beigetragen, dass ich am Ball bleibe.

Seit dem benutze ich Twitter als Informationsquelle deutlich intensiver. Auch Evernote hat massiv an Bedeutung dazugewonnen. Vorher war Twitter nur ein Medium um Catcontent und sinnfreies zu verbreiten. Doch mittlerweile dient es als mehr oder weniger zielgerichtetes Instrument zur Informationsbeschaffung. Mehr oder weniger, weil ich mit der Organisation von Listen und deren Sichtbarkeit noch nicht so ganz warm geworden bin. Mit dem Blog kam dann noch der Zweck zur Verbreitung von Blogbeiträgen hinzu.

Seit dem versuche ich mich ebenfalls strikt daran zu halten alles in Evernote zu speichern. Das Angebot über ein Jahr lang kostenlose premium Features von der bösen Telekom kam mir nur recht. Aber auch Evernote hat eine gewisse Einschränkung. Zum Einen nutze ich für das speichern von Webinhalten häufig noch Pocket als Browsererweiterung und als App für meinen Androiden. Zum Anderen fehlt Evernote ein Linux Client. Ja, stimmt nicht ganz, weiß ich. Aber Nixnote oder Nevernote funktionieren für mich nicht. Sie synchronisieren zwar in auf den Client aber nicht zum Server. Warum konnte ich bisher nicht herausfinden. Eine alternative ist die Webversion von Evernote. Außerdem besitzt das Widget unter Android signifikante Schwächen was den Zugang zu den Notizen angeht.

Eine interessante Entwicklung kann ich bei meiner Probierfreude feststellen. Ich probiere gerne neue Tools aus. Allerdings versuche ich seit dem Educamp eine Konstanz in meine alltäglichen Tools zu bringen. Der letzte große Umstieg war vom Google Reader auf den selbst gehosteten TinyTiny-RSS Server und die dazugehörige App. Ich teste weiterhin gerne. Allerdings ist der Wille zum vollständigen Wechsel sehr klein geworden, da alle Daten möglichst beständig bleiben sollen und nicht ständig durcheinander geraten. Wer schon mal von einem Medienplayer (z.B. iTunes/amarok) zum anderen (banshee/songbird) umgezogen ist weiß was für ein Murx dabei herauskommen kann.

Allerdings überlege ich mir doch mal wieder owncloud anzusehen. Ich nutzte dies schon mal in der Verson 4 auf einem schrecklich langsamen vServer und befand es schlicht für schlecht. Mich interessiert aber durchaus, ob owncloud ein guter Ersatz für Dropbox und die Kontaktverwaltung sein kann.

Ich bin gespannt wie es weitergeht und sich die Perspektive auf Medien mit den aktuellen politischen Entwicklungen weiter verändert.
So lange kann ich nur raten: Verschlüsselt verschlüsselt verschlüsselt.

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Netz Tools

Keine Lust auf mitlesende Schlapphüte? PGP jetzt! [Update]

Crosspost von daMax

Ihr wollt nicht, dass jeder Staatsbüttel eure Mails mitliest? Dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, endlich mal PGP zu benutzen. Damit könnt ihr schon seit achwasweißichwievielen Jahren eure Mails so verschlüsseln, dass kein Schlapphut mitlesen kann. Der Haken: ihr müsst ca. 15 Minuten eures Lebens investieren, um euch mit dem Prinzip vertraut zu machen und noch einmal ein paar Minuten, um das auf eurem Rechner zu installieren.
Da in den letzten Tagen wenigstens einige der mir bekannten Blogger anfangen, PGP einzusetzen, dachte ich mir, ich klopp‘ jetzt noch mal eine Anleitung heraus, wie PGP funktioniert und wie ihr das selbst einsetzen könnt.

Die Voraussetzungen:

  • Ihr habt eine Mailadresse, an die ihr per POP3 oder IMAP heran kommt. Das geht auf jeden Fall bei GMX, Web.de, T-online und anderen Anbietern; wer eine eigene Domain á la www.huhuichbins.de hast, weiß wahrscheinlich eh Bescheid.
  • Ihr wisst, wie ihr eure Mails in einem eigenen Mailprogramm (Apple Mail, Outlook, Thunderbird o.ä.) lesen könnt. Wenn ihr eure Mails lest, indem ihr z.B. da oben www.gmx.de oder www.web.de eingebt, kann euch vielleicht mit Mailvelope geholfen werden.

Die Funktionsweise:

Verschlüsselung mit öffentlichem Schlüssel und Entschlüsselung mit privatem Schlüssel (Wikipedia)

Das Prinzip der Mailverschlüsselung ist schnell erklärt. Jeder Teilnehmer hat 2 Schlüssel: einen privaten und einen öffentlichen. Der öffentliche wird an alle Leute gegeben, mit denen ihr komminuzieren wollt. Den privaten behaltet ihr immer nur für euch. Nie rausgeben. Klar?

Nehmen wir an, ihr wollt mit Berta verschlüsselt kommunizieren. Ihr gebt Berta euren öffentlichen Schlüssel, Berta gibt euch ihren öffentlichen Schlüssel. Nun könnt ihr Berta eine Mail schicken, die ihr mit Bertas öffentlichem Schlüssel abschließt.

Der Clou:
Mails, die mit Bertas öffentlichem Schlüssel verschlüsselt wurden, können nur mit Bertas privatem Schlüssel wieder lesbar gemacht werden. Will Berta antworten, so verschlüsselt sie mit eurem öffentlichen Schlüssel, diese Mail ist nur mit eurem privaten Schlüssel zu öffnen. Das Ganze nennt sich Asymmetrische Kryptographie und wird bei Wikipedia nochmal mit anderen Worten erklärt.

Das Prinzip der öffentlichen und privaten Schlüssel setzt voraus, dass jeder Teilnehmer seinen privaten sowie die öffentlichen Schlüssel aller anderen Teilnehmer hat. Solche Schlüssel sind reine Textdateien und können prinzipiell per Mail verschickt werden. Komfortabler ist es jedoch, seinen öffentlichen Schlüssel auf einen sogenannten Keyserver hochzuladen, wo sich dann jeder andere den Schlüssel „abholen“ kann. ACHTUNG: bevor ihr den letzten Schritt geht, möchte ich euch dringend raten, ein „Widerrufszertifikat“ (revocation certificate) für euren Schlüssel zu erstellen, denn nur damit könnt ihr einmal auf Keyservern veröffentlichte Schlüssel wieder „aus dem Verkehr ziehen“.

Der praktische Einsatz:

Thunderbird mit EnigMail

Wie ihr nun PGP auf eurem Rechner installiert, euch einen (oder mehrere) private und öffentliche Schlüssel generiert und diese dann einsetzt, haben andere schon besser beschrieben als ich das könnte.

  • Anwender, die ihre Mails mit Thunderbird lesen und schreiben, klicken hier.
  • Mac-Benutzer, die ihre Mails mit Apple Mail lesen, klicken hier für eine kurze oder hier für eine ausführliche Anleitung.
  • Update: PGP für Mac OSX gibt es hier!
    Update: Für Android-User gibt es hier eine offenbar ganz gute Anleitung, leider auf englisch. Allerdings ist zur Schlüsselerstellung wohl trotzdem Thunderbird mit EnigMail nötig. Wenn ihr etwas besseres wisst: her damit.

  • Update: es gibt noch einen PGP-Nachbau für Android.
    Update: Für iPhoneBesitzer gibt es auch eine PGP-App.

  • Leute, die ihre Mails nur im Browser bei einem Webmailanbieter wie z.B. web.de oder gmx.de lesen, probieren es vielleicht mal mit Mailvelope, damit habe ich aber keine Erfahrung. Für diese Menschen wäre es sowieso dringend an der Zeit, sich Thunderbird herunterzuladen und sich an die Arbeit mit diesem großartigen Mailprogramm zu gewöhnen. Ganz im Ernst: ihr werdet es lieben, wenn ihr euch nur einmal darauf einlasst.

Nur Mut. Macht es! Wenn ihr noch niemanden zum Testen habt, hinterlasst hier einen Kommentar mit Mailadresse, ich helfe euch gerne bei den ersten Schritten ind die kryptographische Welt. Natürlich ist Mailverschlüsselung nur ein kleiner Teil des Bildes, ein sicheres Passwort gehört z.B. zwingend dazu. Wie ihr euch ein solches erstellt und es euch trotzdem merken könnt und viele weitere Tipps für den Digitalen Survivalist findet ihr hier.

In diesem Sinne:

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PS: dieser Text darf so oft kopiert, angepasst, zensiert, restauriert, ausgedruckt, geschreddert, wiedereingescannt, verschickt, verfaxt und verbloggt werden bis das Internet platzt.

Update: Matze weist mich darauf hin, dass ich das wichtigste Vergessen habe: Fingerprints, gegenseitiges Unterschreiben der Schlüssel etc.

Zwei Videos finden sich auch noch unter netzpolitik.org

Damit ist eigentlich alles gesagt:
http://todamax.kicks-ass.net/2013/pgp-jetzt-2/#more-55017