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Das Arch User Repository – AUR

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Das Arch User Repository (AUR)

Momentan teste ich Arch Linux um zu sehen, wie sehr es sich in meinem Alltag bewähren könnte. Das maßgebliche Kriterium ist die Komplexität. Ein Linux darf für mich nicht zu komplex werden, wenn es um die Pflege des Systems geht. Updates müssen zeitnah und mit einem Paketmanager installierbar sein. Aus meiner mittlerweile doch fast eine Dekade zurückliegenden Erfahrung mit Gentoo weiß ich, dass mir die Konfiguration der flags in unregelmäßigen Abständen zu nervig wird. Ich muss einfach jedes mal nachsehen was ich tun muss und das ist dann für den Alltag eher unpraktisch. Arch erklärt sich hier selber. Ich muss keine besonderen Einstellungen vornehmen, pacman macht einfach. Fehlt ein Paket, dann sagt Arch mir das. Ich kann dann einfach per Paketmanager die angegebenen Paketnamen exakt übernehmen und pacman installiert dies dann. Angenehm. Dem geneigten Nerd vielleicht aber schon fast zu wenig Kontrolle. Für ein Desktop System reicht es mir aber.

Handelt es sich aber um Software, die noch nicht im Arch Repository aufgenommen ist, steht man nicht plötzlich dort und darf die Nummer komplett von „Hand“ kompilieren, sondern dann gibt es das AUR.
Auch im AUR sind nicht alle Pakete aber immerhin bin ich bisher auf kein Paket getroffen, welches ich nicht dort gefunden habe und das, obwohl das AUR von nur wenigen Menschen im Kern gepflegt wird.

Zuletzt wollte ich mir mal die Twitter Clients Birdie und Corebird ansehen. Das Dilemma auf meinem Desktop Rechner: Fedora 18 sieht in den Repositories weder die entsprechenden Pakete vor, noch die Abhängigkeiten. Vielleicht kommt das noch, vielleicht könnte ich es auch beschleunigen wenn ich mich dabei engagiere. Will ich aber gerade nicht, vermutlich fehlt mir auch das Know How. Gut, also selber bauen. Mit cmake sollte das ja auch nicht so schwer sein. Aber birdie benötigt gewisse Pakete. z.B. vala min. in der Version 0.2.10. Und, natürlich, nicht in den Repositories. Erst ab Fedora Core 20. Hier beginnt es anstrengend zu werden. Mir ist nämlich nicht ganz klar, wie ich Fedora dazu bewegen kann Pakete aus teilweise neueren Repositories zu benutzen.

Hier kommt also wieder das Rolling Release System von Arch ins Spiel. Denn die Pakete sind sehr neu und nicht von bestimmten Releases abhängig.
Dennoch, beide Twitter Clients sind noch nicht in den Repositories. Macht aber bei Arch nicht, man findet sie beide im AUR.
Dort lädt man einfach eine Archivdatei runter, entpackt diese baut sie, installiert ggf. noch fehlende Abhängigkeiten via pacman nach und installiert dann das Paket.

Genauer also:

  • Paket suchen
  • tar herunterladen
  • entpacken und in das neu erstellte Verzeichnis wechseln
  • Die Makefile überprüben und ggf. die Optionen anpassen
  • den Befehl makepkg ausführen
    • ggf. fehlende Abhängigkeiten nachinstallieren.
  • Sobald der Vorgang erfolgreich abgeschlossen ist, wird das Paket dann mit dem Befehl (sudo) pacman -U /foo/bar/pkg.tar installiert und ist damit sofort systemweit verfügbar.

Für mich ist das ein extrem komfortabler Weg Software zu installieren, die es noch nicht in die offiziellen Repositories geschafft haben und in Ubuntu dominierten Zeiten nur als .deb vorhanden sind, nicht mal mehr als .rpm.
Die Pakete im AUR sind, so scheint mir, teilweise auch an die git Quellen der Entwickler gekoppelt. Aktueller gehts ja wirklich kaum noch.

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